Wir brauchen dringend mehr Fokus

15 Mal unterbrechen Beschäftigte durchschnittlich pro Stunde ihre Arbeit. Das ist im Schnitt alle vier Minuten.

Zu diesem Ergebnis kommt die Studie „Kosten von Arbeitsunterbrechungen für deutsche Unternehmen“ von Next Work Innovation Garage. Vor allem E-Mails und Chat-Nachrichten reißen die Menschen regelmäßig aus ihrer Arbeit. Nach jeder dieser Unterbrechungen brauche das Gehirn eine gewisse Zeit, bis es wieder auf die ursprüngliche Aufgabe fokussiert sei. 15 Prozent der eigentlichen Bearbeitungszeit müsse man neurowissenschaftlichen Ergebnissen zufolge dafür zusätzlich rechnen. Bei kognitiv besonders fordernden Aufgaben auch bis zu 24 Prozent.

Wenn man sich dies vor Augen führt, wird klar, warum wir immer wieder feststellen, dass Arbeitszeitverkürzungen (4-Tage-Woche, Reduzierung der täglichen Arbeitszeit) bei entsprechender Umgestaltung der Arbeitsabläufe problemlos und ohne Qualitätseinbußen möglich sind. Wenn wir dann noch bereit sind, die Anzahl der wöchentlichen Meetings auf die tatsächlich relevanten zu reduzieren, lässt sich nochmals ein halber Arbeitstag pro Woche (auf eine 40-Stunden-Woche bezogen) einsparen. Denn der Studie zufolge sind nur zwei Drittel unserer wöchentlichen Meetings tatsächlich für uns wesentlich.

Wer also sich selbst oder seinen Kolleg:innen den Druck nehmen möchte, den viele im Arbeitsalltag verspüren, oder Potenziale für die Arbeitszeitverkürzung sucht, sollte hier anfangen.

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